Vereinsgeschichte des TSV 1871 Retzbach

 

1. Die Gründung

Turnvater Jahn eröffnete im Jahre 1811 mit Jugendlichen den ersten Turnplatz in der Hasenheide bei Berlin, dies war die Geburtsstunde des Turnwesens.
Dieser Idee folgend fanden sich nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges 1871 in Retzbach 15 Kriegsteilnehmer zusammen, um einen Turnverein zu gründen.
Es gingen zahlreiche Vereinsunterlagen von 1871 bis 1877 und von 1910 bis 1945 durch Feuer- und Feindeinwirkung des zweiten Weltkrieges verloren.
Aus dem kleinen Häuflein junger Leute entwickelte sich in den Jahren reger Vereinstätigkeit ein Verein von aktuell rund 800 Mitgliedern.
Das erste Vereinslokal war das Gasthaus zum Anker, das damals unterhalb des heutigen Gasthof Vogelsang stand. Der damalige Wirt war ein Turnfreund. Im Ankergarten wurden verschiedene Turngeräte aufgestellt und fleißig geübt. Später wechselte man das Vereinslokal, in den Löwen, heute der Gasthof Vogelsang. Auch der junge „Löwenwirt“ war ein begeisterter Turner und Förderer des Sports.
Sein erstes großes Turnfest mit Fahnenweihe feierte der Verein 1899.
 

2. Neuaufbau nach dem 1. Weltkrieg

Nach dem ersten Weltkrieg wurde der TSV erneut aufgebaut. 1919 erbrachte ein gut organisiertes Bergfest mit Wettkämpfen dem Verein einen Reinertrag von 2.400 Reichsmark, eine für damalige Verhältnisse beachtliche finanzielle Leistung. So konnte man bereits 1923 mit einer gefüllten Vereinskasse, in Thüngersheim eine alte Scheune kaufen und das Bauholz zum Aufbau der Turnhalle in der Bahnhofstraße verwenden.
1927 bildete sich aus jungen Turnmitgliedern ein Fußballklub, der sich mit eigener Satzung selbständig machte und 1930 bereits 80 Mitglieder zählte.
In der Zeit des 3. Reiches wurde die Vereinsfahne vom Turnfreund Otto Feser vor der Ablieferung und damit vor einer Vernichtung bewahrt. Sie überstand das Kriegsende bis zur Neugründung des TV im Jahre 1946. Auch Heute gibt es die Fahne noch, sie ist aber sicher verwahrt.
1948 schlossen sich der Turnverein 1871 und der Fußballklub 1927 zum Turn- und Sportverein 1871 zusammen. Damit war die Grundlage geschaffen für die Entwicklung eines großen Sportvereins, der die wesentlichen Sportarten in einem Verein zusammenfasste.
1956 kam der Spielmannszug hinzu und der Sport wurde um das gemeinsame Musizieren erweitert.
In der Turnhalle, die während des 2. Weltkrieges und bis 1950 für zwei Familien als Notunterkunft diente, wurde nach einem Umbau der Übungsbetrieb aufgenommen. Er erstreckte sich auf Schüler und männliche Jugend.
Durch intensives Training hatte die männliche Jugend bald einen Leistungsstand erreicht, der selbst mit der Turnerjugend großer Vereine konkurrieren konnte. Eine Vielzahl von guten Platzierungen bei Wettkämpfen aller Art, selbst bei Gau-, Bezirks-, Landes- und Deutschen Turnfesten konnten erreicht werden.
Nachdem 1955 erstmals in der Vereinsgeschichte das Frauenturnen eingeführt wurde, erreichte auch die weibliche Jugend bald einen beachtlichen Leistungsstand.
Höhepunkte im Vereinsgeschehen waren die Fahnenweihe, verbunden mit dem 85-jährigen Vereinsjubiläum 1956, die Durchführung des Gauturnfestes 1958, sowie die aktive Teilnahme an den Deutschen Turnfesten 1958 in München und 1968 in Berlin.
Das 100-jährige Vereinsjubiläum wurde im Juni/Juli 1971 durch einen Empfang der politischen Gemeinde im Rathaus, einem großen Ehrenabend im Vereinslokal und einer Festwoche gefeiert.
Der TSV stand damals unter der Leitung von Günther Thoma. Prominenz aus Sport und Politik gaben sich in Retzbach ein Stelldichein um dieses Jubiläum zu würdigen. Eine besondere Würdigung wurde Oberturnwart Helmut Gottschlich zuteil, der mit der goldenen Ehrennadel und dem Ehrenbrief des Bayerischen Turnerbundes ausgezeichnet wurde.
Die Festwoche war geprägt von Geräte- und Leichtathletik-Wettkämpfen, Schauturnen, Werbespielen und dem 15jährigen Jubiläum des Spielmanns- und Fanfarenzuges. Mit Standkonzerten im ganzen Ort stellten sich die Spielmannszüge den Einwohnern vor.
 

3. Neubau der Turnhalle an der Grundschule

Viele Jahre diente die Halle in der Bahnhofstraße dem Übungsbetrieb des Vereins und dem Turnunterricht der Volksschule. Doch der Turnbetrieb war für Lehrer und Kinder dort nicht mehr zumutbar und eine Lösung konnte nur in der Errichtung einer neuen Turnhalle am Schulgelände gefunden werden.
Es wurde eine moderne Sporthalle mit Außenanlage am Schulgelände gebaut und im Oktober 1976 eingeweiht. Nun konnte der TSV auch an einen zeitgemäßen Turnbetrieb denken. Es wurden Übungsstunden von Kinderturnen bis zum Hausfrauenturnen, Skigymnastik, Volleyball und Tischtennis angeboten und so die Halle an vielen Nachmittagen und Abenden belegt. Die dafür benötigten Übungsleiter konnten aus den damals 280 Mitgliedern gewonnen werden.
Somit hatten alle Altersgruppen die Gelegenheit, sich beim TSV sportlich zu betätigen.
 

4. Die Tennisabteilung entsteht

Neben der Schulturnhalle wurde auch ein Allwetterplatz angelegt. Diese Möglichkeit nutzten einige Mitglieder des TSV und gründeten 1975 die Tennisabteilung, deren erster Abteilungsleiter, der heutige Vorstand Michael Zull, war. Sieger der 1. Vereinsmeisterschaft wurde der Wirt des damaligen Vereinsheims, der Löwenwirt Eckhart Schmitt. Bald reichte dieser eine Platz nicht mehr aus und so wurde im Frühjahr 1982 mit dem Bau von zwei Tennisplätzen am heutigen Sportgelände begonnen. Im Herbst des gleichen Jahres wurden die Tennisplätze fertig gestellt. So konnte das Vereinsturnier der Tennisabteilung erstmals 1983 auf dem neuen Sportgelände stattfinden.
1987 wurden zwei weitere Tennisplätze mit einem Gerätehaus in Betrieb genommen. Seither werden jährlich die Vereinsmeisterschaften im Damen- und Herrentennis und seit einigen Jahren auch im Jugendbereich ausgetragen.
 

5. Entscheidung über Bau des neuen Sportgeländes

Der Fußballplatz am Main, wurde immer wieder von Hochwasser bedroht und verwüstet. Er entsprach nicht mehr den Vorstellungen der Fußballer. Ein eigenes Sportgelände, mit den erforderlichen Nebenanlagen wurde geplant. Beim Zusammenschluss der Gemeinden Retzbach und Zellingen wurde in einem Vertrag vom Mai 1974 festgelegt, dass das Errichten eines Sportgeländes von der Gemeinde großzügig bezuschusst werden soll.
Der Bauausschuss des Marktes Zellingen gab grünes Licht. Der TSV übernahm den Bau des Rasensportplatzes, der zwei Tennisplätze und des Vereinsheimes auf dem 3,4 ha großen Gelände neben der Umgehungsstraße in Richtung Himmelstadt.
 

6. Abspaltung des Spielmannszuges

Aber auch Rückschläge kennzeichnen die Arbeit im Verein. Immer häufiger kommt es zwischen der Vereinsführung und der Abteilung des Spielmannszuges zu Spannungen. In der Generalversammlung im Juli 1979 kann kein Abteilungsleiter für den Spielmannszug gefunden werden. Vorstandschaft und Vertreter der Spielmannszugabteilung finden nicht mehr zusammen. Im Oktober fassen die Aktiven des Spielmannszuges den Beschluss, den TSV zu verlassen und einen eigenen Verein zu gründen. Trotz damaliger Auseinandersetzungen, haben der TSV und der Verein "Moderner Spielmanns- und Fanfarenzug" seit Jahren „wieder“ ein gutes Verhältnis und arbeiten freundschaftlich zusammen.
 

7. Fertigstellung der neuen Sportanlage

Im Mai 1983 konnte der Verein zur Einweihung des neuen Sportgeländes "Am Bühl" einladen. Nach etwa zwei Jahren Bauzeit hatte der TSV ein Zwischenziel seines Traumes erreicht. Zum neuen Sportgelände gehören zwei Rasen- und Tennisplätze, sowie ein Vereinsheim im Rohbau. Stellvertretend für alle Helfer wird Bernhard Hock für seinen Einsatz für dieses Projekt, mit der goldenen Ehrennadel des TSV ausgezeichnet. Ingesamt kostete die Sportanlage rund 600.000 DM. Um die Kosten im Rahmen zu halten wurden weit über 8.000 freiwillige Arbeitsstunden erbracht.
Im März 1985 übernimmt Bernhard Hock die Leitung des TSV. Die Arbeiten gehen zügig weiter. Mit der Weihe des fertig gestellten Vereinsheimes im Juni 1987 geht ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Ein großes Ziel, das ca.15 Jahren zuvor gesteckt wurde, ist erreicht. Mit dem Vereinsheim wurden zwei weitere Tennisplätze, sowie ein Kassenhäuschen für die Fußballer fertig gestellt. Neben diesem Ereignis feierten gleich drei Abteilungen Geburtstag: Die Fußballabteilung wurde 60 Jahre alt, die Damengymnastik bestand seit 20 und die Tennisabteilung seit 10 Jahren.
Dass die nötigen Gelder für diese Leitungen erbracht werden konnten, ist vielen freiwilligen Helfern zu verdanken. Fußballturniere der Ortsvereine, das seit 1990 erstmals durchgeführte Spielfest und vor allem das jährliche Straßenweinfest, bildeten die finanzielle Grundlage des Vereins.
 

8. Weinfest - Wirtschaftsbetrieb

Viele Jahre war der Bereich um die ehemalige Turnhalle in der Bahnhofstraße die Kulisse für das Straßenweinfest von Pfingstsamstag bis Pfingstmontag. Um einerseits den besonderen Charakter eines Straßenweinfestes zu erhalten und zum andern den Launen des Wetters nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, wurde der Straßenbereich, in dem gefeiert wurde, teilweise mit Kleinzelten überdacht. Bis zu 160 ehrenamtliche Helfer waren bei der Organisation und Durchführung im Einsatz.
1991 wurde der Turngarten an der Halle mit einer Stahlkonstruktion überdacht, so dass nun neben der Kaffeebar auch eine Bocksbeutelbar zur Verfügung stand. Nachdem manche Schwierigkeiten mit den Anwohnern ausgeräumt werden konnten, wurde die Halle zu einem Mittelpunkt geselligen Beisammenseins. Ausschusssitzungen, Kameradschaftsabende, Kappenabende und Preisschafkopf-Turniere fanden hier statt. Die Senioren des Vereins trafen sich zu manch gemütlicher Nachmittagsrunde.
Auch die Bewirtung im Vereinsheim am Sportgelände, das damals in Eigeninitiative betrieben wurde, war mit viel Arbeit und Organisation verbunden. Immer mehr Helfer zogen sich zurück und so wurde im November 1994 die Verpachtung des Sportheimes beschlossen. Die Wohnung im oberen Stock wurde bereits Jahre zuvor ausgebaut und so konnten schnell Wirtsleute zur Bewirtschaftung der Vereinsgaststätte gewonnen werden.
Nach einigen Pächterwechseln, wird die Vereinsgaststätte seit 2015 von Rocco Nannavecchia, sehr erfolgreich, als Pizzeria, geführt.
 

9. Errichtung eines Mehrzweckplatzes

Die Arbeit am Sportgelände geht weiter. Der TSV stellte im September 1995 einen Antrag zur Errichtung eines Mehrzweckplatzes auf dem Sportgelände in Retzbach, an den Markt Zellingen. Der Gemeinderat erklärte sich bereit, bei Eigenleistung der Mitglieder des Vereins, einen Zuschuss zu gewähren.
Bis zu den Feierlichkeiten zum 125jährigen Bestehen des TSV, vom 21.6. - 23.6.1996, konnte dieser Platz vollendet werden.
Nach der gelungenen 125-Jahr Feier 1996, mit Feierlichkeiten auf dem neu errichteten Mehrzweckplatz, wurde im Ausschuss beschlossen, den Platz jährlich für einen Beatabend zu nutzen. So wurden unsere Beatabende an jedem ersten Wochenende im Mai über die Grenzen hinaus bekannt und erfolgreich.
Hervorzuheben sind hier vor allem die Beatabende mit den „Troglauer Buam“ insbesondere der erste. Die Gäste/Fans reisten aus größeren Entfernungen mit Bussen und Traktoren an. Das 2000-Mann Zelt plätzte aus allen Nähten und Achtung: Das Fassbier drohte auszugehen. Gewohnt souverän löste unser damals wie heute Vorsitzender das Problem, indem er Nachschub bei mehreren ansässigen Kneipen und Wirtshäusern beschaffte – Michael Zull sei Dank, die Bier reichte, und der Rubel rollte natürlich auch.  
Wegen des erhöhten Arbeitsaufwands und des geringen zeitliche Abstands der Veranstaltungen konnte das Weinfest am Pfingsten nicht mehr veranstaltet werden. Das letzte Weinfest fand, nach über 40 Jahren, im Jahre 2006 statt, das letzte Beatabend-Wochenende 2015.
 

10. Neubau der Turnhalle Bahnhofstraße

Mit den Jahren wurde immer deutlicher, dass die Turnhalle in der Bahnhofstraße ihre beste Zeit hinter sich hatte. Da eine Sanierung der maroden Bausubstanz nicht mehr möglich war, wurde beschlossen, das Gebäude abzureißen und durch den Neubau einer Mehrzwecksporthalle zu ersetzten. Nach den Plänen von Architekt Arno Sohn und unter der Federführung von Bernhard Hock wurde das Projekt im Herbst 2000 in Angriff genommen.
Währen der Bauphase wurde wieder unter Beweis gestellt, dass viele Mitglieder bereit sind ihr Können und ihre Arbeitskraft bei einer solchen Herausforderung dem Verein selbstlos zur Verfügung zu stellen.
Nach der Einweihung der Halle im August 2001 wurde vielen klar, dass dem Verein ein besonderes Schmuckstück gelungen war.
Ob Seniorengymnastik, Rückenschule, Stepdance Gruppe, Mutter und Kind-Turnen oder Ski- und Fitness Gymnastik, die Sportler nahmen den Neubau gerne wieder in Betrieb.
Die Halle dient seither aber nicht nur als Sportstätte. Eine Vielzahl an gesellschaftlichen Veranstaltungen wie Schafkopfturniere, Kesselfleischessen, Faschingsveranstaltungen sowie Vereins- und Familienfeste finden seither dort statt.
2014 wurde die Halle nach dem Ehrenvorstand und Verantwortlichen für den Neubau, Bernhard Hock benannt.
 

11. Homepage des TSV Retzbach

2004 ging die Homepage des TSV Retzbach an den Start. Seitdem können sich unter www.tsv-retzbach.de interessierte online über fast alles, was den TSV Retzbach angeht, informieren.
Ins Leben gerufen und abgeschlossen wurde das arbeitsintensive Projekt damals von Christoph Dillenkofer.
Nach 17 Jahren wurde unsere Homepage 2021 neu aufgesetzt und zeitgemäßer gestaltet und strukturiert. Sie läuft aktuell seit ca. 3 Wochen.
 

12. Weitere Bauliche Maßnahmen / Renovierungen /Modernisierungen

In den letzten Jahren wurden natürlich immer wieder kleinere und größere bauliche Maßnahmen und Erweiterungen an den Sportstätten vorgenommen, Hier sind beispielsweise folgende zu erwähnen.
2007 und 2008 wurden die Spielerkabinen der Fußballer renoviert und das zuvor eher mäßig bzw. gar nicht ausgestattete Häuschen am Tennisplatz erweitert bzw. erneuert. Unter anderem wurde fließend Wasser, eine Küche, Duschen, eine Toilette und ein Aufenthaltsraum geschaffen. Auch hier ist dem TSV ein echtes Schmuckstück gelungen. Während Gästemannschaften früher die Zustände kritisierten, schwärmen sie heute von der Tennisanlage.
2010 wurden auf den Dächern des Sportheims und der jetzigen Bernhard-Hock Halle Photovoltaik-Anlagen installiert. Auch im Punkto „alternative Energien“ ist der TSV also am Start.
Die jahrelang nur geschotterten Parkplätze am Fußballplatz wurden 2014 gepflastert.
2016 wurde der Nebenplatz/Sandplatz der Fußballer, der bei den heimischen und Gästekickern „völlig überraschend“ nicht immer für Begeisterungsstürme sorgte, begrünt bzw. als Rasenplatz hergerichtet.
2019 wurden am Fußballplatz ein Grillstand/Essensstand am Sportplatz und 2 neue Garagen errichtet.
 

13. Weitere Veranstaltungen und Ereignisse

2011 fanden anlässlich des 140-jährigen Vereinsbestehens u.a. mehrere kleine Fußball-Turniere, eine Schifffahrt für Vereinsmitglieder sowie ein Abschlussfeuerwerk statt.
Im Zuge dieses Jubiläums 2011 wurde Bernhard Hock, aufgrund seiner großen Verdienste im Verein, zum Ehrenvorstand ernannt.
2013 wurde auf dem Sportgelände der „Tag des Sports“ veranstaltet. Hier gab es einen Fitnessparcours mit über 100 Teilnehmern aller Altersklassen sowie ein Menschenkickerturnier der Ortsvereine.
Im Rahmen des Jubiläums „1200 Jahre Retzbach“ veranstaltete der TSV im August 2015 zusammen mit der Freiweilligen Feuerwehr erstmals das Biergartenfest im Wangertweg. Da dieses gemütliche Fest ein voller Erfolg und der Aufwand überschaubar war, wurde beschlossen, es ab 2016 alleine weiter zu veranstalten. 2020 und 2021 ist aber auch dieses fest, wie so vieles, ausgefallen.
Ebenfalls im Zuge der 1200-Jahr feier Retzbachs fand 2015 unter Federführung des TSV, namentlich Evi Holleber, Freddy Keupp und Margit Zull die Aktion „Retzbach läuft“ statt. Die selbst auferlegten 1200 Kilometer wurden natürlich geschafft.
In den Jahren 2014 – 2017 fand jeweils in den Schulferien unter der Regie von Thomas Hehrlein und seinem Trainerteam auf dem Sportgelände die BFV-Ferienfussballschule statt. An jeder der mehrtägigen Veranstaltungen nahmen über 20 Kinder teil.
Von 2016 – 2019 fand unter der Regie der Fußballer auf dem Sportgelände jährlich ein Bubble-Soccer Turnier statt. Auch diese Veranstaltungen, in denen die Spieler in riesigen aufblasbaren Kugeln stecken, waren sehr gelungen, vor allem der Spaß kam nicht zu kurz.

 

14. Rund um den Sport / Highlights der einzelnen Abteilungen

14.1. Fußball

2001 feierte die Fußballabteilung ihr 75-jähriges Jubiläum. Es wurden VG-, AH- und Jugendturniere veranstaltet. Im gleichen Jahr wurde Michael Zull zum Vorstand gewählt. Sozusagen hast Du dann ja auch dein 20-jähriges Jubiläum.
Im Laufe der Jahre konnte die Fußballabteilung sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenbereich natürlich diverse Erfolge verzeichnen. Allen bei der I. und II. Mannschaft waren es in den letzten 25 Jahren grob geschätzt ca. 10 Meisterschaften bzw. Aufstiege. Hier alles zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen. Abgestiegen sind wir aber auch ab und zu, sonst wären wir jetzt ja in der Champions League. Erwähnenswert scheint jedoch der erstmalige Aufstieg unserer I. Mannschaft in die Bezirksliga im Jahre 2018, der nach 4 spannenden Relegationsspielen gelang. Trainiert wurde das Team damals von Steffen Amthor und Matthias Frank. Die darauffolgende Bezirksliga Saison, in der bis dato „unbekannte“ Vereine aus dem Aschaffenburger Raum in Retzbach gastierten, schlossen wir mit einem hervorragenden 5. Tabellenplatz ab.
Aktuell spielt unsere 1. Mannschaft in der Kreisliga, die 2. Mannschaft in der A-Klasse. Im Jugendbereich haben wir aktuell, teilweise in Spielgemeinschaften, 8 Mannschaften am Start. Aktueller Fußball-Abteilungsgleiter ist Stefan Zull, Jugendleiter ist Markus Lieblein.  
 

14.2. Tennis

Auch in der Tennis-Abteilung gab es viele sportliche Erfolge, wie zum Beispiel folgende:
2003 wurde die Jungen-Kleinfeld Mannschaft des TSV Retzbach unterfränkischer Meister und setzte sich hier gegen 91 andere Mannschaften durch. Trainiert wurde das Team damals übrigens vom Retzbacher und derzeitigem Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann.
2007 wurden die Knaben 14 Meister der Bezirksklasse und stiegen in die Bezirksliga auf.
2015 und 2019 wurden die Herren 55 jeweils Meister in der Bezirksklasse 1 und stiegen in die Bezirksliga auf.
Aktueller Abteilungsleiter der Tennis-Abteilung ist Markus Steigerwald, Jugendwart ist Lukas May.
 

14.3. Teakwondo

2002 wurde beim TSV zunächst eine Kampfsport-Abteilung namens „Kickfit“ gegründet. Es handelte zunächst um eine Mischung aus Kampfsportelementen wie Karate, Boxen, Taekwondo, gepaart mit Aerobic- und Fitnesselementen. Das Training startete damals mit 14 hochmotivierten Erwachsenen sowie 9 Kindern/Jugendlichen. Ab 2003 wurde dann, unter der Leitung von Tony Franke, traditionelles Teakwondo trainiert.
Seit Bestehen der Abteilung legten 5. Mitglieder erfolgreich Schwarzgurtprüfungen ab. Tony Franke erreichte 2011 die 3. Meisterstufe des schwarzen Gürtels, den sogenannten 3. DAN.
Die Abteilung nahm/nimmt regelmäßig an Meisterschaften/Turnieren teil und verzeichnet entsprechende Erfolge. Zudem wurden in den zurückliegenden Jahren, beispielsweise im Zuge des Ferienprogramms der VG Zellingen oder auch in Kooperation mit Schulen, mehrere Selbstverteidigungskurse durch unsere Teakwondo-Abteilung initiiert bzw. mitgestaltet.
In den letzten 2 Jahren viel natürlich ein Großteil des regulären Trainings sowie geplante Meisterschaften, Veranstaltungen und Gürtelprüfungen der Pandemie zum Opfer.
Aktueller Abteilungsleiter ist Jochen Behr, seit 2019 Inhaber der 2. Meisterstufe des schwarzen Gürtels bzw. des 2. DAN.
 

14.4. Turnen

Oftmals ist das Kinderturnen der Anlass für Familien, Mitglied im Verein zu werden. Im Turnen bzw. Breitensport kommt es in der Regel weniger auf sportlichen Erfolg als auf das Wecken und Fördern der Bewegungsfreude ankommt. Außerdem sollen die Kinder hier langsam lernen, wie man Sport in einer Gruppe erleben kann.
Auch die Turnabteilung nahm in den vergangenen Jahren an vielen Turnieren Turnfesten teil und verzeichnete entsprechende Erfolge.
Viele Jahre wurde unsere Turnabteilung sehr engagiert von Waltraud Tilly geleitet, unter ihrer Federführung wurde auch die jährliche Ablegung des Sportabzeichens, die bis heute durchgeführt wird, ins Leben gerufen.
 Aktueller Abteilungsgleiter ist Christian Heilmann mit Unterstützung von Margit Zull, Carolin Zull und Hannah Amthor.  
 

15. Abschließende Bemerkungen

So, das soll unser, doch gar nicht mal so kurzer, Rückblick auf 150 Jahre (1871 – 2021)TSV Retzbach gewesen sein. Anfänglich dachten wir, so viel gibt’s gar nicht zu berichten, letztlich hat sich aber dann doch so einiges zusammengeläppert.
Ich denke es wurde deutlich, dass der TSV ein intakter Verein ist, der stets versucht, sowohl sportlich wie wirtschaftlich gut aufgestellt zu sein. Bislang scheint dies ja auch einigermaßen funktioniert zu haben.
Dennoch gibt’s wie in jedem Verein immer eine Vielzahl von neuen Herausforderungen/Problemen, mit denen man sich Auseinandersetzen und Lösungen erarbeiten muss, insbesondere in den letzten 2 Jahren, sie wissen schon warum.
Das Vereinsleben hat eine lange Tradition und lebt von engagierten Menschen, die sich für den Verein und seine Mitglieder einsetzen. Eingebunden in eine Gemeinschaft mit
verbindenden sportlichen und sozialen Aktivitäten werden Erfolge gefeiert, Freundschaften geschlossen und ein Stück Leben geteilt. Gerade die letzten beiden Jahre
haben gezeigt, wie wichtig die Gemeinschaft für uns Menschen ist, um sich körperlich und geistig wohl zu fühlen.
Eigentlich sollten im Jubiläumsjahr 2021 mehrere Veranstaltungen/Festivitäten stattfinden, die letztlich Corona zum Opfer fielen.
Für die Zukunft wünschen wir uns allen weiterhin engagierte Menschen und sportbegeisterte Mitglieder aller Altersstufen.
 

Die Vorstandschaft des TSV 1871 Retzbach

Im Oktober 2021

(Anläßlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums)

 

 

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